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Yin und Yang des Immobilienmarkts – Corona

Das zurzeit alles beherrschende Thema Corona macht auch vor dem Immobilienmarkt nicht halt und bietet Anlass über dortige Preisentwicklungen zu spekulieren: Wohin entwickeln sich die Preise? Da es bekanntlich nicht nur einen Immobilienmarkt und somit auch nicht eine einzelne Preisentwicklung gibt, lohnt sich zunächst nur eine Gesamtwirtschaftliche Betrachtung.

Bei den übergeordneten Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt steht auf der negativen Yin-Seite sicherlich die, durch Corona verursachte, unsichere allgemeine wirtschaftliche Lage. Noch ist offen wie stark die Wirtschaft am Ende unter den Auswirkungen der Corona Pandemie leiden wird, zu wie vielen Geschäftsaufgaben und damit verbundenem Wegfall von Arbeitsplätzen dies führen wird. Arbeitslosigkeit und damit Wegfall von Einkommen hat direkte Auswirkungen auf den Immobilienmarkt, Mieter können ihre Miete nicht mehr zahlen und Vermieter ihre Finanzierungsraten bei der Bank nicht mehr bedienen. Mit den hier greifenden gesetzlichen Regelungen mit denen Mieter ihre Mietzahlungen und Vermieter ihre Ratenzahlungen nun stunden können, kommt allerdings ein weiterer Punkt auf der Yin-Seite hinzu: unvorhersehbare gesetzliche Rahmenbedingungen. Denn schon zuvor wurde seitens der Politik mit Mietpreisbremse und Mietendeckel in den Markt eingegriffen.

Dem allen gegenüber steht auf der positiven Yang-Seite des Immobilienmarkts der schon vor Corona bestehende und weiterhin andauernde Zuzug in die Großstädte, der im Speziellen dort auf wenig verfügbares Bauland und wenig neu geschaffenen Wohnraum trifft. Unterstützt werden die hohen Preise durch das historisch niedrige Zinsniveau, an dem sich – auch wegen Corona – auf absehbare Zeit voraussichtlich nichts ändern wird. Wenn Banken ihren Kunden mit höheren Guthaben sogar schon negative Zinsen berechnen, verstärkt dies den Investitionswillen in Sachwerte – zu denen eben auch Immobilien gehören – nur noch mehr. Das neue Ziel heißt dann nicht mehr möglichst hoher Gewinn und hohe Rendite, sondern schlicht: Werterhalt! Die Corona-Panik an der abstürzenden Börse unterstützt diesen Trend zudem.

Wohin entwickelt sich der Immobilienmarkt nun, Yin oder Yang?

Hier ist es wie in der chinesischen Philosophie, Yin und Yang ergänzen sich zum Ganzen und der Immobilienmarkt steckte in der Corona-Schockstarre. Verkäufer hielten ein, Käufer warteten ab – der Markt stand still. Und jetzt?

An dieser Stelle lohnt sich nun der detaillierte Blick auf den regionalen Immobilienmarkt. In Braunschweig und Umgebung ist der Markt nie überhitzt, wie es sich in den größten deutschen Metropolen schon eher abzeichnet. Mittlerweile werden die Preise auf bestehendem Niveau weiter angefragt und auch erzielt. Die Nachfrage überwiegt das Angebot. Erstbesichtigungen finden online und virtuell statt. Der Handschlag beim Verkauf erfolgt per Ellenbogen oder Verneigung mit anderthalb Metern Abstand.

Boden ist ein kostbares Gut, dass nicht nachproduziert werden kann. Das Bewusstsein hierfür ist gerade in diesen Zeiten geschärft worden. Denn besonders persönlich ausgeglichen in Yin und Yang ist, wer seinen eigenen Boden in Form des eigenen Gartens als Zufluchtsort hat. Die Preise für Immobilien mit Garten werden wohl sicher weiter steigen.

 

geschrieben von
Kevin Rumphorst
Prokurist – Jo. Wolter Immobilien GmbH

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